Dharma Duell - Kennt ihr doch, oder?

Lass mich raten. Du bist am Abend zu Bett gegangen mit den stets gleichen Vorsätzen. Morgen früh wache ich um 06:16 Uhr auf, Und zwar langsam und bedächtig. Ich räkele und strecke mich genüsslich. Ich atme bewusst und tief und spirituell - was immer das auch heißt. Dann mache ich - sehr gerne - Yoga. Zwei- bis zweimal den Sonnengruß, frei von lärmenden Gedanken, geschmeidig im Körper. Knackt ein bisschen (dolle) - macht aber nix. Das abschließende, gebets-artige Namasté  vergesse ich ganz bestimmt nicht!

Soweit die Theorie. Hier nun dein realer Tag:

Du wachst auf. Um 05:23 Uhr. Völlig gerädert. Weil du nämlich kurz vorm Aufwachen noch von schleimigen, brüllenden Riesenameisen, gepresst in Latexkluft, geträumt hast, die über dein verschwitztes Bett und deinen geschundenen Körper flanieren und krächzend "Du hast gar keinen Studienabschluss" salutieren. 

Ach ja. Es ist übrigens Vollmond.

Es gelingt dir, unter unvorstellbaren Qualen aufzustehen, dich deiner terrestrischen Existenz zu erinnern, langsam - gaaanz langsam - deinen Vor- und Nachnamen zu rezitieren und nicht nur dein Spiegelbild, sondern auch das Subjekt davor zu reinigen.

Dass danach, anschließend und für eine unbestimmte Zeit des Tages alles, aber auch wirklich alles schiefgeht, dass brauche ich nicht extra zu erwähnen, oder?

Was tun? Nun?

Neben den üblichen mehr oder minder krassen Empfehlungen - Beten, Ignorieren, Alkohol trinken, es-nicht-an-sich-heranlassen, Hochhaus-Sprung, Haustiere anbrüllen und/oder ver... - hier der brillante Tipp der kongenialen Yoga-Queen Ana Forrest:

 

Das Dharma-Duell

 

Ich definiere Dharma als "das, was du mit dem tust, das dir angetan wurde". Ein Dharma-Duell hat ein bisschen was von einem Turnier, einem Wettkampf, einem Match.

...

Erkenne, wenn ein Muster nicht mehr für dich passt, und stell es in einen Kontext, der aufregender ist.

...

Du musst dich mit dieser ungehorsamen, rebellischen Energie verbünden, um mit deinen alten Mustern zu brechen.

 

Quelle: Ana T. Forrest, Die Yoga Kriegerin, Ullstein, 2015

 

In diesem sehr weisen Sinne wünsche ich euch von Herzen inspirierende Dharma-Duelle, die Kraft der Gelassenheit und vor allem:

Bleibt gesund!

 

Euer Mersmann

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Fotos: pixabay.de